"Hallo werte Mit-Welt, ähhh... Sichtverbesserer!
Mein Name ist Jan, ich bin ein weiterer Esel auf dem Weg zur Klarsicht. Ich will euch heute meinen bisherigen Werdegang vorstellen, denn ich bin der Meinung, dass es umso besser ist, je mehr Leute darüber reden und berichten. Aber Achtung: Es könnte etwas länger werden. :)"
Vorgeschichte:
Ich bin in der 5. oder 6. Klasse zur Brille gekommen. Erst links Kurz- und rechts Weitsichtig, später beide kurz, das Linke aber immer deutlich schlimmer. Von Jahr zu Jahr wurden die Augen dann schlechter, bis es sich vor etwa 10 Jahren eingependelt hat. (Bin heute 35). Letzter Stand war so weit ich weiß ca. 4 Dioptrin links und 2 rechts. Dazu hatte ich noch etwas anderes, keine Ahnung ob das Astigmatismus war oder wie das heißt. War mir auch egal.
Zwischendurch hatte ich auch eine Zeit lang Kontaktlinsen, mit denen ich zwar wegen fehlender Verzerrung wie ein junger Gott gesehen habe (160% links, 130% rechts), aber da es auf Dauer meinen Augen nicht gut tat, was drinnen zu tragen, hab ich es wieder gelassen. In letzter Zeit waren die Augen dann sogar wieder etwas schlechter und ich habe nicht mehr richtig scharf mit meiner Brille gesehen.
Erste Erfahrungen:
Etwa seit ich dreißig bin beschäftige ich mich sehr mit gesundem Leben und auch Selbstheilung (z.B. Galina Schatalova) und bin heute auch um Welten fitter und knackiger als mit Mitte 20. Vor 1-2 Jahren bin ich dann auch auf "Die Kraft strahlender Gesundheit" von Nobuo Shioya gestoßen. Er war ein japanischer Arzt mit äußerst kränklicher Konstitution, der es mit Hilfe der richtigen geistigen Einstellung und seiner Bauchatemtechnik geschafft hat, gesund zu werden und "unheilbare" Krankheiten zu heilen. Er ist 105 geworden.
Ich habe seine Methode damals eine zeitlang regelmäßig praktiziert. Ob ich es richtig gemacht habe weiß ich nicht, jedenfalls habe ich mir neben anderen Problemen auch meine Kurzsichtigkeit vorgenommen.
Sie ist nicht weggegangen, aber ich bin an einem oder andern Tag morgens aufgewacht und konnte plötzlich für eine Viertel- bis halbe Stunde deutlich besser sehen. Warum ich dann nicht drangeblieben bin weiß ich heute nicht mehr, jedenfalls bin ich wieder in den alten Trott zurückgefallen.
Jetzt aber:
Bis mich dann im Herbst eine Freundin gefragt hab, warum ich mir nicht meine Augen lasern lasse. Ich hab mich dann darüber informiert, aber das schien mir einfach nicht das richtige zu sein. Meine schlechten Augen und die Brille gingen mir aber auf den Sack und daher habe ich mich an meine Erfahrungen mit dem Japaner erinnert und mich gefragt, ob es nicht eine gezielte Methode gibt z.B. per Meditation oder durch pure Willenskraft das Problem loszuwerden.
Hab dann im Internet gesucht und herzlich wenig gefunden. Zum Glück bin ich aber auf der Seite von Carsten Bruns gelandet, der quasi den gleichen Gedanken hatte und bereits ein paar Monate am Arbeiten war. [An dieser Stelle danke Carsten für deine Berichte, Daumen hoch und weiter so, du schaffst das!]
Noch so ein Irrer, da kann das ja was werden habe ich mir gedacht und seine Berichte durchgelesen. Am meisten hat mich dann der Norbekov angelacht und so habe ich ihn mir Anfang Dezember geholt, vor allem weil ich durch Schatalova schon prima Erfahrungen mit Russen hatte.
Der Weg des Esels:
Ich hab das Buch in einem Abend und einem Vormittag verschlungen und sofort mit den Übungen begonnen und die Brille weggepackt. Leider hat sich am Anfang so gut wie überhaupt nichts getan, aber ich habe eine Jetzt-erst-recht-Mentalität und diese, sowie Norbekovs Äußerungen, haben mich dranbleiben lassen. Das erste Aha-Erlebnis hatte ich nach ca. einer Woche auf einer Trauerfeier. Ich stand mit meinen Eltern in der Kälte auf dem Friedhof und mitten im Gespräch mit meinem Papa ist plötzlich mein rechtes Auge (das bessere) für einige Sekunden auf perfekte Sicht umgeschwungen! Ich war regelrecht schockiert und konnte es nicht glauben. Es ist dann auch schnell wieder weggegangen und ich habe mit es einfach mit einer Träne im Auge oder der Kälte erklärt.
Bei den Augenübungen tat sich daraufhin immer noch nicht wirklich was, obwohl ich mir manchmal ein kleines "Zoomen" eingebildet habe. Allerdings ist es dann beim Radfahren draußen hin und wieder vorgekommen, dass meine Sicht extrem besser wurde (wieder das rechte Auge) und ich manchmal sogar für ein paar Sekunden alles lesen konnte. Ich habe es aber immer noch nicht richtig geglaubt und mir immer noch versucht, es mit Kälte/Fahrtwind/Tränen im Auge zu erklären.
Dann hab ich mir die Eselsweisheit nochmal durchgelesen und meinen "Fehler" gefunden. Ich hatte es nicht geschafft, richtig in die Stimmung, die Oktave zu kommen und statt dessen nur auf die Tabelle gestarrt. Das liegt daran, dass ich ein sehr ausgeglichener Mensch bin, der schwer zu beeindrucken und noch schwerer zu begeistern ist. Außerdem habe ich einen messerscharfen Verstand, der mir leider bei sowas wohl eher im Weg steht.
Also hab ich meinen Verstand etwas heruntergefahren und gezielt das Fühlen trainiert. Den Zustand der Oktave hatte ich früher schon erlebt (ohne den Begriff zu kennen) und mir ist es dann auch ein oder zweimal gelungen wunderbar hinein zu kommen. Beim Augentraining selbst ist es mir nicht komplett gelungen, aber trotzdem schaffe ich es jetzt oft und immer leichter in die Welle zu kommen und den Effekt des "Scharfzoomens" hervorzurufen.
Meine Augen sind dann auch langsam immer besser geworden. Es kommt jetzt beim Radfahren, Spazieren oder Laufen immer wieder vor, dass ich für Sekunden und Teilweise Minuten PERFEKT auf dem rechten Auge sehe und den Rest der Zeit auch ziemlich gut. Und mittlerweile kann ich es auch glauben und mich sehr darüber freuen.
Knackpunkte sind das Linke Auge, das sich noch recht ziert und die Phasen, in denen die Augen wieder schlechter werden.
Es ist allerdings wie Norbekov beschreibt: Eine Zackenlinie, es geht hoch und runter, wobei das Minimum immer besser wird. Am besten sehe ich morgens nach dem Aufstehen und draußen im Tageslicht. Am schlechtesten Nachmittags/Abends, wenn es dunkel ist und ich viel vor dem Rechner gesessen habe.
Von der Zeitvorgabe Norbekovs bin ich nach etwa 6 Wochen zwar weit entfernt, aber seit ein paar Tagen denke ich mir: Es reicht jetzt! und zwinge meine Augen jeden Tag bei den Übungen 0,25 Dioptrin besser zu sehen.
Der Stand heute:
Das rechte Auge ist mein Stolz, es klappt sehr gut und bei den Übungen heute morgen konnte ich das Auge bewußt auf 2m (0,5 Dioptrin) scharf stellen, so wie es geplant war. Den Rest des Tages schwankt es schätzungsweise zwischen 0.5 und 1.5 Dioptrin, mit täglicher Tendenz zu besserer Sicht.
Das linke Auge tut sich noch schwer und folgt meinen Vorgaben nicht wunschgemäß. Das scharfe Sichtmaximum liegt etwa bei 36 cm (2,75 Dioptrin) , zu schlechten Zeiten dürfte ich fast wieder bei den 4 sein.
Zwischen-Fazit:
Wenn auch nicht so schnell wie von Norbekov propagiert: er funktioniert. Nach 6 Wochen eine Verbesserung von 0,25-1,5 auf dem linken und 0,5-2 Dioptrin auf dem rechten Auge sind toll und machen Lust auf mehr. Und ich mache weiter, bis es perfekt ist, da könnt ihr einen drauf lassen!
Meine Praxis mit der Eselsweisheit:
Die Augenübungen mit der Tabelle mache ich im Schnitt an 6 von 7 Tagen zwei mal. Den Marsbewohner unregelmäßig, die Sonne gar nicht. Die Entspannungsübungen mache ich oft, aber ich denke zu kurz und es könnte häufiger sein. Die Gelenkgymnastik mache ich mit Freude an etwa 5 von 7 Tagen, ebenso wie die Augengymnastik.
Ansonsten visualisiere ich noch jeden Tag, entweder bei den Atemübungen des Japaners, die ich wieder begonnen habe oder einfach so. Das ist auch noch etwas, was mir schwer fällt. Ich habe zwar eine blühende Phantasie und Kreativität, aber ich kann mir Dinge nur verdammt schwer bildlich vorstellten. Naja, alles läßt sich trainieren, das sicher auch.
Weiterhin versuche ich natürlich immer zu lächeln und mich gerade zu halten.
Es ist erstaunlich, wie Gefühle, die man am Anfang wirklich erzwungen hat, immer stärker und realer werden und irgendwann absolut rein und echt sind.
Beim Augentraining mit der Tabelle und auch sonst manchmal fühlt es sich häufig wie ein warmes Pulsieren in den Augen an und manchmal habe ich auch kurz leicht stechende Schmerzen. Das finde ich aber toll, denn es bewegt sich was. Vor allem, dass die Schmerzen seit ein paar Tagen auch im linken Auge aufblitzen ist super.
Noch was: Ich arbeite mich nicht Zeile für Zeile hoch, denn ich sehe entweder alle scharf oder keine. Daher bin ich mittlerweile dazu übergegangen, mit einem Maßband die Entfernung zu messen und mich so "unscharf" aufzustellen, dass beim Training eine Verbesserung zum Scharfen möglich ist. Seit ein paar Tagen versuche ich das wie gesagt in 0,25 Dioptrin-Schritten.
Meine Brille habe ich nur ab und zu ganz kurz zum Testen auf und sie ist natürlich mittlerweile viel zu stark. Mittlerweile "fehlt" sie mir auch nicht mehr, das heißt ich will sie nicht mehr hochrücken oder aufsetzten oder so.
Ich hab sie in den letzten 6 Wochen einmal im Kino, einmal bei einem Filmabend und einmal beim Autofahren getragen. Ansonsten bin ich kein Auto gefahren und Fahrrad ging sogar ganz am Anfang halbwegs passabel (und ist mittlerweile gar keine Herausforderung mehr).
Mein Umfeld ist zum Glück kein Problem. Meine Mitbewohnerin und (Ex- und jetzt beste Freundin) hat meine "Schrullen" schon längst akzeptiert und ebenso den Norbekov. Auch meine Eltern und meine Schwester nehmen es so hin und akzeptieren es. In Begeisterungsstürme verfallen sie jedoch auch nicht. Das wird sich allerdings ändern, wenn ich ihnen demnächst mit meinem 160%-Auge ohne Sehhilfe aus drei Metern das Kleingedruckte in der Zeitung vorlese.
Dem Rest der Welt habe ich es noch nicht erzählt, da hab ich es bei einem "meine Augen sind besser geworden" belassen.
Also an alle Denker und Kopfmenschen da draußen: Es klappt, man muß nur die Gefühle zulassen, loslassen und wollen. Und braucht ein gewissen Stehvermögen wenn es mal schlechter läuft. Also schnappt euch den Norbekov und legt los, falls ihr keinen Bock mehr auf eine Brille habt.
So, wer jetzt noch liest, hat echt Ausdauer. Ich hoffe es motiviert jemanden. Mir hat es jedenfalls gut getan das zu schreiben, denn den Weg ganz alleine zu gehen ist bestimmt nicht einfach. Vielleicht findet sich ja der eine oder andere Esel, der mir noch einen Tip, Hinweis oder seine Erfahrung geben kann.
Danke fürs Lesen und viel Erfolg beim Training euch allen,
Jan